Das Vibrato ist in der Musik die periodisch wiederkehrende, geringfügige Veränderung der Frequenz eines gehaltenen Tons. Im Gegensatz zu einem nicht vibrierenden Ton wird ein Ton mit angemessenem Vibrato (von italienisch vibrare, „schwingen, vibrieren“) als lebendig und expressiv wahrgenommen. Daher findet das Vibrato unter anderem in der klassischen Musik breite Verwendung; vor allem bei allen Streichinstrumenten (Violine, Viola, Cello, Kontrabass), ebenso bei Holzbläsern, aber weniger bis gar nicht bei Blechbläsern – mit Ausnahme der Trompete – auch wenn Tuba, Posaune etc. theoretisch ein Vibrato erzeugen können. Für diese Instrumente wird das Vibrato meist nur als ‚Spezialeffekt‘ eingesetzt. Man kann bei der Ausführung ein starkes von einem schwachen und eine schnelles von einem langsamen Vibrato unterscheiden.
Ebenso typisiert ist starkes Vibrato der menschlichen Stimme für Operngesang, während es in „glatter“ Popmusik und Musical oft eher vermieden wird.
In der Stimme kann das Vibrato unwillkürlich entstehen, ohne gelernt oder gelehrt zu werden. Oft wird es jedoch bewusst als Stilmittel eingesetzt. Ähnlich verhält es sich beim menschlichen Pfeifen. Auf Saiten- und einigen Blasinstrumenten wird es durch bestimmte Spieltechniken erzeugt. Es wird angenommen, dass das instrumentale Vibrato eine Imitation des Sängervibratos ist.
Vibrato bei elektronischen Musikinstrumenten
Bei Effektgeräten oder elektronischen Musikinstrumenten werden die Begriffe Vibrato und Tremolo für unterschiedliche Effekte verwendet:
- Vibrato bezeichnet die periodische Schwankung der Tonhöhe (Frequenzmodulation)
- Tremolo bezeichnet die periodische Schwankung der Lautstärke (Amplitudenmodulation)
Die Wirkung des Effekts hängt hierbei von der Stärke und Frequenz der Schwankungen ab sowie vom Charakter der Schwankung (Kurvenform des Modulationssignals):
- Langsame, sinusförmige Schwankungen mit geringer Frequenz klingen eher weich
- Schnelle, rechteckförmige Schwankungen mit hoher Frequenz klingen eher hart
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